
DIY Marathon – Laufen bis es weh tut
Letztes Wochenende war es soweit. Nach einer acht wöchigen Vorbereitungsphase bin ich am Samstag zum
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Laufräder – Aerodynamisch, leicht und meist aus Carbon sind bei den meisten Radsportlern ein beliebtes
Wir haben im letzten Jahr ja schon einige Custom-Räder vorgestellt, doch das heutige Bike stellt
Köln Schuld Frechen – der zweite Teil unserer Komoot Classics ist ein echter deutscher Klassiker
Das Gravelbikes im Trend liegen ist nicht erst seit gestern bekannt. Events findet man mittlerweile fast überall und im Vordergrund steht etwas das uns alle verbindet – der Spaß am Fahren. Das Spektrum ist riesig und so finden sich Radfahrer mit mehr oder weniger breiten Reifen zusammen um abgelegene Straßen, Feld- und Waldwege zu erkunden.
Das Dirty Kanza 200 sticht dabei hervor. Bereits seit 2006 geht es hier über Schotter und scharfkantige Feuersteine in mitten der USA. Auf Grund der anhaltenden Corona-Pandemie muss jedoch auch dieses Events dieses Jahr ausfallen. Inspiriert von Ex-Profi Laurens ten Dam haben wir uns zur Teilnahme am Dirty Kanzelled entschlossen. Die Idee ist einfach. Allein oder zu zweit plant man stellvertretend für das Event eine Tour in seiner Umgebung.
Nach kurzer Überlegung stand die Grundidee für unsere Tour. Wir wollten die Talsperren in der Region Nordeifel / belgische Eifel / Hohes Venn miteinander verbinden und abfahren. Wie sehr das die Tour prägen sollte, ahnten wir da noch nicht.
Mit dem Streckenplaner Komoot war die Route mehr als einfach erstellt und stand nach der Optimierung einiger Feinheiten. Dabei haben das Fahrrad-Setting verwendet, da der Routenplaner noch kein gravelspezifisches Setting bietet. Wir haben uns für eine Länge von 200 Kilometern (im Vergleich zu 200 Meilen/320km im Original) entschlossen. 55 davon auf unbefestigten Wegen über Kies und Schotter – ganz Dirty Kanzelled Style. Insgesamt galt es eine Höhe von ca. 2700m zu überwinden.
Jeder der schonmal eine lange Tagestour geplant hat weiß, dass da auch etwas Vorbereitung dazu gehört. Dementsprechend haben wir am Tag vor der Tour Schaltung, Bremsen und Reifen gründlich gecheckt um möglichst defektfrei beim Dirty Kanzelled unterwegs zu sein.
Unsere Gravelbikes stammen von OPEN aus der Schweiz und sind für diese Tour mit WTB ByWay Reifen ausgestattet. Auch wenn ein ausführlicher Bericht noch folgen wird, kann man eines vorab verraten – mit dem UP / UPPER sind wir mehr als zufrieden.
Darüber hinaus durfte folgendes nicht fehlen:
Bei der Verpflegung kommt es natürlich stark darauf an ob und wieviele Stops man geplant hat. Genauso muss man erfahrungsgemäß die Flaschen auf einer langen Tour immer mal wieder auffüllen.
Mit einem Tag Verspätung, aber dafür umso motivierter sind am Pfingstsonntag in unsere Gravel-Tour Dirty Kanzelled gestartet. Nach einem ausgiebigem Frühstück, dass die Energiespeicher für den Tag noch einmal gefüllt hat, sind wir um viertel vor 10 aufgebrochen.
Nach gut einer Stunde haben wir das erste Zwischenziel erreicht. Die Dreilägerbachtalsperre in Roetgen. Hier hat dann auch der erste etwas längere Gravel-Sektor begonnen. Dieser führte im Schatten des Waldes über den Dreilägerbach bis Hoch ins Wollerscheider Venn.
Als nächstes ging es zur Kalltalsperre gehen. Auf der Abfahrt dort hin erwartete und jedoch eine Überraschung. Eine steile und teils technische Abfahrt galt es zu meistern. Ein Mountainbike mit absenkbarer Sattelstütze wäre hier eine angenehme Abwechslung gewesen.
Kurz darauf wurden wir mit der zweiten Staumauer belohnt.
Nach einem kurzen aber dafür steilen Anstieg ging es über Forststraßen nach Schmidt. Dort haben wir kurz die schöne Aussicht über den Rursee genoßen und konnten bereits unser nächstes Ziel, die Rurtalsperre sehen. Mit kurzen Unterbrechungen begann hier der längste Abschnitt abseits befestigter Wege und mit Ausblick auf den See auch einer der schönsten.
Entlang des Seeufers führte die Strecke zum Paulushofdamm in Rurberg und dann hoch zur Urfttalsperre. Auf diesem Abschnitt waren leider recht viele Wanderer unterwegs, aber bei dem traumhaften Wetter ließ sich das nicht vermeiden.
Der steile Anstieg zur Ordensburg Vogelsang hat eine durchschnittliche Steigung von 13% über ca. 800 Meter. Kurz darauf folgte eine weitere Rampe. Auf losem, recht rutschigen Schotter waren die 1,4 Kilometer bei durchschnittlich 8% eine echte Herausforderung. Doch dafür wurden wir belohnt. Die idylische Aussicht auf der Dreiborner Hochfläche sucht seinesgleichen.
Das nächste Zwischenziel war nun etwas weiter entfernt. Auf Schotterwegen führte uns die Strecke entlang der Rur über Hammer nach Konzen. Mit mittlerweile leeren Trinkflaschen hätten wir die Strecke hier besser kurz verlassen. Doch unser Weg führte ins Venn. Auf schnellen Schotterstraßen haben nicht nur gut Strecke gemacht sondern auch die Landschaft genoßen.
Mittlerweile tief in Belgien fuhren wir bei Sourbrodt auf die Vennbahntrasse (RAVeL L46). Immer häufiger ging unser Blick nach links oder rechts um eine Tankstelle oder Frittenbude zu finden. Doch wir wurden nicht fündig.
Als wir nach 126 Kilometern am Bütgenbacher Stausee ankamen, waren wir uns sicher fündig zu werden, da wir auf viele Spaziergänger trafen. Doch auch hier wurden wir enttäuscht. Langsam trübte der Flüssigkeitsmangel etwas die Stimmung und Fitness, doch uns blieb nichts anderes übrig als weiter zu fahren.
Nach beinah 8 Stunden Fahrzeit, 140 Kilometern und Temperaturen bis zu 29 Grad entdeckten wir am Straßenrand einen Getränkeautomaten. Das letzte Mal das ich so einen benutzt habe muss schon ewig her sein, wahrscheinlich auf einer Klassenfahrt, aber egal. Schnell haben wir unser Kleingeld in Cola und Wasser investiert und daraus neue Kraft geschöpft. Wenig später kommen wir dann auch an einer offenen Frittenbude vorbei wo wir uns kurz Stärken und die Flaschen nun auch auffüllen.
Nach einem kurzen Abstecher ins belgische Venn rund um das Signal de Botrange, folgte eine lange Abfahrt zum nächsten und damit schon vorletzten Zwischenziel der Tour.
Durch das Wesertal führt die Strecke zum letzten Etappenpunkt der Strecke. In Eupen stärken wir uns noch einmal mit einer Cola für die letzten Kilometer.
Auf den letzten Metern nach Hause genießen wir das Wetter. Gerade der Abschnitt durch das Hohe Venn hat uns sehr gut gefallen – hier gibt es mit Sicherheit noch viel zu entdecken.
Mit den WTB ByWay haben wir genau auf die richtige Karte gesetzt. Auf der Straße ist er fast so schnell wie ein Rennradreifen und auch auf Schotter überzeugt der Reifen mit Grip und einem guten Rollverhalten. Ich bin den Reifen in der 47mm x 650B Tanwall Version bei 2,2 Bar (v/h) gefahren. Durch das zusätzliche Volumen federt der Reifen kleine Schläge sicher und angenehm ab.
Alles in allem war unser Dirty Kanzelled 2020 ein Erfolg. Defektfrei haben wir die Tour größtenteils genoßen (nur an der Planung von Verpflegungsstops müssen wir noch arbeiten).