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DIY Marathon – Laufen bis es weh tut

Letztes Wochenende war es soweit. Nach einer acht wöchigen Vorbereitungsphase bin ich am Samstag zum ersten Mal einen Marathon gelaufen. Corona-bedingt finden bekanntlich ja keine Wettbewerbe statt, weshalb ich ohne Konkurrenz, nur im Kampf mit der Uhr und mir selbst unterwegs war.

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Die letzten Vorbereitungen

Nach dem ich am Samstag gefrühstückt hab, gab es eigentlich nicht mehr viel zu tun, bevor ich endlich loslaufen konnte. Ich hab meine Flaschen aufgefüllt, eine mit Wasser und die andere mit ISO-Pulver. Dazu hab ich mir ein paar Gels und zwei Bananen herausgelegt. Außerdem hatte ich noch ein paar kleine Cola-Dosen als Verpflegung. Diese haben mit nur 150 ml eine für den Sport perfekt geeignete Portionsgröße. Bei sonnigem Herbstwetter konnte somit nichts mehr schief gehen.

Marathon Sporternährung Maurten Gel, Riegel, Coca Cola, Banane und Komoot Trinkflasche

Marathon – Der Lauf

Schuhe binden, Pulsgurt anziehen, Uhr abdrücken. Dann ging es los. Auf meiner vier Runden umfassenden Strecke hat mich stets ein Familienmitglied mit dem Fahrrad begleitet. So konnte ich jederzeit etwas trinken oder etwas zu essen zu mir nehmen. Außerdem war ich dadurch umso motivierter mein Tempo zu halten.

Der Anfang lief ziemlich gut. Etwas abgelenkt durch das Fahrrad bin ich vielleicht etwas schnell losgelaufen aber durchaus in einem vertretbaren Bereich. Nach 6 Kilometern hab ich wie geplant mein erstes Gel genommen und dazu nach Bedarf getrunken. Die erste Runde von 10,5 Kilometern hab ich nach 56 Minuten geschafft. Eine solide Zwischenzeit und bisher keine Probleme. Ich gehe ein paar Meter um die erste Coladose zu trinken bevor ich mich aufmache in Runde zwei. Von mir aus kann es so weiter gehen. Und das tut es auch für eine ganze Zeit. Gegen Ende der dritten Runde merke ich dann aber, wie sich meine Beine immer häufiger bemerkbar machen. Hier ein zwicken in der Wade, da ein zucken im Oberschenkel. Nach 2 Stunden 50 Minuten und bereits 31,5 Kilometern liege ich dabei eigentlich gut in der Zeit. Wieder eine Coladose und ein kleiner Happen Banane, dann läutet mein Bruder euphorisch die letzte Runde mit seiner Fahrradklingel ein.

Ab hier wird es immer schwerer. Mit jedem Schritt schwankt die Überlegung ob man nicht doch das Tempo etwas rausnehmen soll, dass kann ich mir aber nicht erlauben. Ich bin bereits nur noch mit gut 6:10 min/km unterwegs. Gerade wenn es leicht bergauf fehlt mir die Kraft um ein vernünftiges Tempo zu halten, aber das ist jetzt egal. Immer wieder spielen meine Begleiter den ikonischen Rocky-Soundtrack „Eye of the Tiger“ ab, um mich in Bewegung zu halten. Es gilt auf die Zähne zu beißen um unter der Grenze von vier Stunden zu bleiben.

Marathon Auswertung - Herzfrequenz, Puls, Schrittfrequenz, Höhenprofil
Die Schrittfrequenz (pink) sackte bei den Colapausen kurz ab. Auf der letzten Runde hab ich einmal kurz angehalten und mich hingesetzt, an der Stelle sackt auch der, sonst konstant um 165 schwankende, Puls (rot) etwas ab

Dann ist es irgendwann endlich geschafft. Ich lauf noch ein paar Meter weiter, um GPS-Fehler zu verhindern, bevor ich das Gefühl genieße, es geschafft zu haben.

Marathon Rückblick

Mit ein paar Tagen Abstand möchte ich ein kleines Fazit zu meiner Marathonerfahrung ziehen. Der Marathon am letzten Wochenende gehörte sportlich mit Sicherheit zu den größten Herausforderungen denen ich mich je gestellt habe. Gerade die letzte Stunde war ein purer Kampf mit mir selbst und der Erschöpfung in meinen Beinen. Trotz einer kurzen Trainingsphase von acht Wochen, war ich definitiv verhältnismäßig gut vorbereitet. Gerade die vielen Ausdauerkilometer die ich dieses Jahr auf dem Rad abgespult habe, waren da entscheidend. So konnte ich nach einer kurzen muskulären Eingewöhnung direkt voll durchstarten.

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Keine Startnummer, Urkunde oder Sonstiges – ein Screenshot hält neben zahlreichen Erinnerungen mein Ergebnis fest

Grundsätzlich würde ich jedoch immer empfehlen das Training für den Marathon längerfristig zu gestalten. Gerade noch ein paar sehr lange Läufe mit 25-30 Kilometern wären mit Sicherheit hilfreich gewesen. 3-4 Monate für Sportler aus anderen Disziplinen und mindestens 6 Monate für Neueinsteiger sind angemessen. So kann man auf Schwächen und Schmerzursachen richtig reagieren und Verletzungen vermeiden.

Marathon 9
Eine alte Startnummer, die als Erinnerung dient habe ich rausgesucht, mein letztes Ergebnis:
18,35 Kilometer – 1:20:43 – 4:23,9 min/km

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2 Antworten

  1. Super! Glückwunsch… Dein Beitrag finde ich echt gelungen. Hatte auch gleich meinen Marathon vor Augen. Es ähnelt sich vieles.
    Bleib Gesund und fit… viel Erfolg für die Zukunft.
    Maik

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