Unter Leistungssport versteht man das wettkampforientierte und fokussierte Training mit dem Ziel des sportlichen Erfolgs. Der Unterschied zum Breitensport besteht in einem wesentlich höheren Zeitaufwand durch meist tägliches Training. Der Leistungssport wird oft auch als Spitzensport oder Profisport bezeichnet.
Leistungssport und Training
Der Leistungssport orientiert sich am normalerweise am olympischen Motto – schneller, höher, stärker. Die Verwechslung mit dem olympischen Gedanken „Dabei sein ist alles“ liegt zwar nah, ist aber sehr irreführend und ganz gegenteilig. Dementsprechend ist auch das Training von Leistungssportlern aufgebaut. Quantität und Qualität einzelner Trainingsblöcke werden genauestens erarbeitet um bestimmte Ziele zu erreichen. Im Radsport, aber auch in vielen anderen Disziplinen des Leistungssport geht man dabei Saisonweise vor. Intensität und Extensität – also Umfang, Dauer, Anzahl und Belastung – der einzelnen Trainingseinheiten werden dabei im Verlauf des Jahres an das Fitnesslevel und die Nähe zum Saisonhöhepunkt angepasst. Dies kann einer Schwankung von 5-14 Einheiten pro Woche und einer Länge von 1-8 Stunden pro Einheit unterliegen.

Mittel- und langfristig unterliegt das Training im Leistungssport oft Zyklen oder Perioden in denen der Trainingsfokus gezielt gesetzt wird. Hierbei ist es wichtig das auch ausreichend Erholungsphasen geplant sind um Übertraining und eine dauerhafte Ermüdung zu vermeiden. Dabei spielen oft auch unterschiedliche Regenerationsmethoden eine wichtige Rolle. Hierzu gehören je nach Sportart Saunagänge, Kältekammern, Massagen (seit einiger Zeit auch Massagepistolen wie die Orthogun), Beweglichkeitsübungen (Dehnen) oder Yoga und eine angepasste Ernährung.
Leistungssport und Ernährung
Im Leistungssport spielt auch die Ernährung eine wichtige Rolle. Diese erfolgt ausgewogen, meist ausreichend und nährstoffreich. Die Zusammensetzung ist variabel und ist abhängig vom aktuellen Trainingsziel (Aufbau von Muskulatur, Superkompensation, unmittelbare Wettkampfvorbereitung…). Gezielte Ernährung unterstützt die Regeneration und verbessert die Wettkampfleistung von Athleten des Leistungssports.
Neben der gezielten Zusammenstellung von Mahlzeiten im Bezug auf Eiweiß, Fette und Kohlenhydrate spielen auch Vitamine, Mineralstoffe und Nahrungsergänzungsmittel eine wichtige Rolle. Gerade in Ausdauerdisziplinen spielt nicht nur die Ernährung vor und nach dem Wettkampf eine wichtige Rolle. Bei mehrstündigen Radrennen, Ultraläufen sowie Triathlonveranstaltungen ist auch die Flüssigkeitszufuhr und Energieversorgung im Wettkampf entscheidend für eine perfekte Performance.
Im Leistungssport gibt es auch eine Reihe an verbotenen Ergänzungsmitteln zur Leistungssteigerung (Doping). Dafür gibt es unterschiedliche Gründe, oft sind Gesundheitsrisiken und bedenken aus medizinischer Sicht der Grund dafür. Eine Abgrenzung zwischen Dopingmitteln und Nahrungsergänzungsmitteln besteht durch die Kölner Liste.
Wettkämpfe und Leistungstests
Regelmäßige Leistungstests und Wettkämpfe sind fester Bestandteil im Saisonablauf eines Leistungssportlers.
Erste sind dabei meiste standardisiert und bestimmen unter anderem den weiteren Trainingsverlauf. Außerdem lässt sich so die Wirksamkeit und Effizienz des Trainings überwachen. Beispiele hierfür wären eine Leistungsdiagnostik, ein FTP-Test, der Cooper-Test oder der Conconi-Test. Leistungstest haben die Absicht das aktuelle Fitnesslevel oder eine bestimmte Schwellenleistung zu testen. Erfahrungsgemäß kann man so am besten das kommende Training steuern und die sportliche Leistung noch weiter optimieren.

Leistungstests sind gerade in weniger koordinativen Ausdauersportarten wie Radfahren, Rudern, Laufen, Schwimmen oder Langlauf beliebt, da man hier stark auf die Wettkampfleistung schließen kann.
Auch Trainingswettkämpfe spielen im Leistungssport eine wichtige Rolle. Hier versucht der Sportler sich an die Wettkampfleistung zu gewöhnen und so eine Wettkampfhärte zu entwickeln.

Im Radsport spricht man dabei auch von Standgas, was soviel bedeutet, wie das ein Fahrer lange ein konstant schnelles Tempo fahren. Dafür sind Fahrer, die zum Beispiel an einer Rundfahrt wie der Tour de France teilnehmen oder auch sonst vor ihrem jeweiligen Saisonhöhepunkt bereits das gesamte Frühjahr bei unterschiedlichen Rennen Australien, Belgien oder den Niederlanden unterwegs. Gerade zwischen den bekannten Frühjahrsklassikern wie der Flandernrundfahrt, Paris-Roubaix, Lüttich-Bastogne oder dem Amstel Gold Race finden die ganze Woche über weitere Rennen auf ähnlichen Strecken statt. Während diese Wettkampfhärte für Radsportler auf der Straße und im Gelände oft entscheidend ist, sieht es in anderen Sportarten ganz anders aus. Bahnsportler, Triathleten und Marathonläufer haben oft nur 1-2 Events im Jahr auf die hin trainiert wird.
Kinder und Jugendtraining
Leistungssport findet in vielen Ländern und Sportarten bereits im Jugendbereich statt. Dabei stehen neben Sportvereinen auch Sportinternate, Sportgymnasien und Leistungsstützpunkte auf nationaler Ebene im Fokus der Organisation und Verantwortung. Leistungssport bei Kindern ist oft ein Diskussionsthema. Dabei geht es um eventuelle Entwicklungsschäden durch Überbelastungen sowie die psychische Belastung die mit den Wettkämpfen und Anforderungen von Eltern und Trainingspersonal einhergehen. Krafttraining mit freien Gewichten und Geräten sowie Kunst- und Geräteturnen fallen dabei häufig als Beispiel. Deshalb ist es wichtig das Training gemäß der körperlichen Entwicklung und Gesundheit zu strukturieren.
Risiken im Leistungssport
Falsch ausgeführtes Training sowie Überbelastungen im Leistungssport bringen gesundheitliche Risiken mit sich.
- Mangelnde Erholung kann zu Übertraining, dauerhafter Ermüdung und einem absinken der Leistungsfähigkeit führen
- Gelenke, Sehnen und Muskeln können durch falsche Techniken und Bewegungsabläufe geschädigt werden
- Unausgewogene Ernährung, die nicht auf das Training angepasst ist, kann zu Mineralstoffmangel führen
- Sportverletzungen die durch Unfälle, Stürze oder Ermüdungsfrakturen hervorgerufen sind können langfristige Folgen haben
- Viele Sportarten können sowohl kurz- als auch langfristige Herzschäden hervorrufen
- Doping und der falsche und übermäßige Einsatz von Nahrungsergänzungsmitteln kann zu Herz-, Leber- und Nierenschäden führen

In vielen Sportarten sind sportartspezifische Folgeschäden bekannt, die bei einem nicht zu vernachlässigenden Teil der Athleten auftreten (Läuferknie, Tennisarm, Boxernase, Ringerohr, Skidaumen…)
Betreuung von Sportlern
Im Leistungssport ist es üblich das Athleten und Teams von einem Coach oder Trainer, in Mannschaftssportarten oft auch einem ganzen Trainingsstab, betreut werden. Dabei geht es selbstverständlich um physiologische Unterstützung, nicht selten aber auch um psychologische Betreuung. Die Betreuung durch einen Trainer soll helfen die Trainingseffektivität so hoch wie möglich zu gestalten, Bestleistungen abzurufen und Risiken zu minimieren.

Trainer haben im Leistungssport daher oft einen sportwissenschaftlichen Hintergrund und sind mit Methoden der Trainingslehre vertraut.
- Kenntnis geeigneter Trainingsmittel
- Kenntnis sportwissenschaftlicher Erkenntnisse im Bezug auf Trainingsdosierung und Trainingsplanung
- Genaue Kenntnis von Bewegungsabläufen und typischen Fehlern, welche zu Problemen führen können
- Kenntnisse im Bereich der Grundlagen der Ernährungslehre
- Kenntnisse im Bereich der altersbedingten Trainingsgestaltung und damit verbundenen Einschränkungen
Es ist nicht unüblich das Trainer selber einmal aktive Leistungssportler waren und so Abläufe im Sport kennen, verstehen und sich so in den Sportler hineinversetzen können. In vielen Sportarten ist es zwingend, dass Trainer einen Schein oder eine Schulung absolvieren müssen bevor sie Athleten betreuen dürfen. So wird sichergestellt das sich der Sportler auf den Trainer und dessen Anweisungen verlassen kann ohne gesundheitliche Risiken einzugehen.
Psychologische Betreuung ist Leistungssport ein Tabu-Thema und folglich wird wenig darüber gesprochen. Leistungsdruck und Misserfolge können jedoch schwere Folgen im privaten Bereich so wie auch für die körperliche Leistungsfähigkeit haben. Daher arbeiten immer mehr Sportler mit Sportpsychologen zusammen, um mental Fit in ihre Wettkämpfe zu starten.
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