Radsport ist ein Sammelbegriff für Sportarten und Wettkämpfe die auf dem Fahrrad ausgetragen werden.
Die Ursprünge des Radsports
Der Radsport hat eine lange Tradition. Rennen und andere Events werden bereits seit Mitte des 19. Jahrhundert ausgetragen. Anfangs wurde das Fahrrad gar vollständig als Sportgerät und nicht als Fortbewegungsmittel genutzt. Aus der Zeit der Jahrhundertwende stammen auch die heute als Klassiker oder Monumente des Radsport bekannten Rennen wie Lüttich-Bastogne-Lüttich, Paris-Roubaix und Mailand-San Remo. Radsport ist schon immer Bestandteil der Olympischen Spiele der Neuzeit gewesen. Auch Etappenrennen sind seit langer Zeit verbreitet. Die erste Tour de France fand bereits 1906, damals jedoch mit nur sechs, dafür aber wesentlich längeren Etappen, statt.
Heutzutage unterscheidet man im Radsport viele verschiedene Disziplinen und Fahrertypen. Es gibt neben Straßenrennen und dem Mountainbiking auch Bahnradsport, Cyclocross, Trial, BMX und Downhill, sowie die Abwandlungen Kunstradfahren, Radball und Radpolo. Die Regeln sowie Organisation der verschiedenen Disziplinen unterliegen dem Dachverband UCI.

Im Laufe der Zeit hat sich der Radsport einige Veränderungen durch gemacht. Nach wie vor gewinnt in den meisten Disziplinen derjenige, der als Erster (in der kürzesten Zeit) die Ziellinie überwindet. Ausnahmen bilden dabei die Bahndisziplinen Punktefahren, Madison sowie das Temporennen. Bei mehrtägigen Etappenrennen werden die Zielzweiten der einzelnen Etappen addiert um den Gesamtsieger (kürzeste Gesamtzeit aller Etappen) zu bestimmen. Häufig werden dann Zusatzwertungen für die stärksten Sprinter und Bergfahrer vergeben, dabei sammeln diese Punkte an verschiedenen Zwischenwertungen.
Radsport im 21. Jahrhundert
Heutzutage sind Rennradrennen bei den Männern meist zwischen 150 und 250 Kilometern lang. Das längste Rennen des Jahres ist traditionell Mailand-San Remo mit meist knapp 300 Kilometern. Bei den Frauen ist die Distanz oft etwas kürzer und bewegt sich zwischen 100 und 200 Kilometern. Im Bahnradsport unterscheidet man zwischen Sprint- und Ausdauerdisziplinen wodurch sich die Rennlänge zwischen wenigen Sekunden und einer Stunde bewegt. Ein besonders spektakulärer Wettkampf ist der Stundenweltrekord, bei dem ein einzelner Fahrer versucht möglichst weit zu kommen.
Die UCI veranstaltet in verschiedenen Disziplinen des Radsports Weltmeisterschaften. So zum Beispiel im Straßenrennen, Zeitfahren, Cyclocross, Crosscountry MTB und Downhill. Auch für BMX sowie die unterschiedlichen Bahnsportarten wird das bekannte Regenbogentrikot vergeben. Radsportler die als Sieger der Weltmeisterschaft hervorgehen dürfen das kommende Jahr (bis zur nächsten Weltmeisterschaft) in ihrer Disziplin das weiße Trikot mit den Weltmeisterstreifen tragen. Danach dürfen sie bis zu ihrem Karriereende die Streifen am Trikotkragen sowie dem Saum der Ärmel beibehalten. In den meisten Radsportdisziplinen werden die Weltmeisterschaften nach Altersgruppen für Junioren, U23 sowie die Elite, jeweils für Männer und Frauen, ausgetragen.

Sponsoring ist eine Radsport sehr etablierte Finanzierungsmethode. Einerseits ermöglicht die Unterstützungen durch verschiedene Unternehmen vielen Sportlern und Teams die Finanzierungen ihres Materials. Viele branchenspezifische Unternehmen wie Rad- und Komponentenhersteller unterstützen Teams auch durch die Bereitstellungen von Material. Andere Unternehmen unterstützen den Sport durch die Organisation und Finanzierung von Rennen.
Im Radsport spielt oft auch das Wetter eine entscheidende Rolle. Regen, Wind, enorme Hitze oder manchmal sogar Schnee auf alle das müssen die Athleten und ihr Material vorbereitet sein. Gerade bei den Frühjahrsklassikern kann es oft unangenehm werden. So müssen die Fahrer neben der körperlichen Fitness auch eine mentale Fitness und ausreichend Durchsetzungsvermögen und Wille mitbringen um ein solches Rennen für sich zu entscheiden. Gerade in Belgien und den Niederlanden schwören viele Radfahrer daher darauf nicht ins Trainingslager zu fliegen, sondern bei genau diesen Bedingungen zu trainieren und sich so vorzubereiten. So nutzten viele Straßenprofis auch einen Cyclocrosser oder ein Mountainbike im Wintertraining. Andere Sportler nutzen hingegen Trainingslager, eine Rennbahn oder den Rollentrainer. Damit möchte man im Radsport auch Erkältungen vermeiden und so ein gleichmäßiges Grundlagentraining in der Saisonvorbereitung garantieren.
Material im Radsport
Heutzutage kriegt man Fahrräder von zahlreichen Herstellern und für jeden Einsatzzweck. Downhill, Trial, Enduro, Crosscountry, Gravel, Cyclocross, Straße , Zeitfahren oder Tourenrad – selbstverständlich auch beinah alles als E-Bike. Abgestimmt auf den jeweiligen Einsatzzweck und mit passendem Material. Für den Leistungssport mit Powermeter, Radcomputer und Carbonlaufrädern ausgestattet bieten sich viele Möglichkeiten.
Leistungsorientierter Radsport und Wettkämpfe
Wenn Radfahren als Leistungssport betrieben wird, sind Training, Erholung und Wettkampfvorbereitung in einem engen Gleichgewicht zu betrachten, daher steht dem Sportler meistens mindestens ein Trainer zur Seite, der Planung und Steuerung übernimmt, während sich der Sportler auf das wesentliche konzentriert – fahren. Auch Performance Manager sind heute nicht unüblich. Diese sind neben dem Training vor allem mit Materialfragen vertraut. Sie vergleichen unterschiedliche Komponenten und Hersteller (z.B. zwei ähnliche Laufradsätze von Hunt und Zipp) und wiegen deren Vorteile und Nachteile für den Sportler und Wettkampf ab. So kann sich der Sportler sicher sein, unter den besten Vorraussetzungen in das Rennen zu starten und seine beste Leistung abzurufen.